Fastenaktion MISEREO 2021: Es geht! ANDERS!

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Es geht! Anders!

Wachstumszwang und Gier

Auch in Aachen Forst steht ein „Konsumtempel“.  Dort waren viele marktführende Einzelhandelsketten vertreten. Auch Fastfood Ketten für industriell hergestellte Lebensmittel prägten das Bild. Kleine Einzelhändler mit individuellen Produkten oder gastronomische Läden die von Hand gefertigte Genüsse anbieten, konnte man hier nicht finden, sie können das Konsumverhalten der Menschen nicht bedienen. Doch nun steht dieser „Konsumtempel“ leer.

In der Nähe ist ein neuer „Konsumtempel“ entstanden, noch größer, noch schöner, noch vielversprechender und all die Ketten sind dorthin gezogen in der Hoffnung dort mehr Umsatz zu machen.

Wohnraum fehlt an vielen Stellen, Investoren verdienen ihr Geld schneller mit Einkaufsmals, was nicht zuletzt auch an unserem Kaufverhalten liegt.

Wie sieht es mit meinem eigenen Kaufverhalten aus, lasse ich mich leicht verführen von vermeintlich glücklich machenden, unnötigen Anschaffungen und Konsumgütern?

Brauche ich das wirklich alles?

Wohin führt die Konzentration von Einzelhandels-ketten, was passiert mit den kleinen Einzelhändlern?

Wie hängt unser Kaufverhalten mit der Armut in den Ländern des Südens zusammen, wer bezahlt die Rechnung dafür?

Gebet

Allmächtiger und treuer Gott,

du hast den Menschen die Fähigkeit gegeben, auf dieser Welt zu gestalten und zu wirtschaften.

Hilf du, dass Pläne der gerechten Verteilung deiner Geschenken, der Güter, die die Erde hervorbringt, immer mehr Raum greifen im gemeinsamen Handeln der Völker. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn und Erlöser. (Diakon Johann Franz)

 

Wie sieht die Welt morgen aus? Und was können wir ändern, mit einem neuen Blick füreinander und auf die Welt? 

Die Coronakrise hat gezeigt, dass wir nicht einfach so weiterleben können. Wir sind verletzlich und haben unsere Schwäche und Ohnmacht erfahren. Wir haben gespürt, wie wichtig Solidarität ist. Mehr denn je benötigen Menschen unsere. Solidarität –  hier bei uns, in Europa und weltweit. Gutes und gerechtes Leben für uns alle geht nur, wenn wir unsere Lebensweise sozial, ökologisch und wirtschaftlich verändern.

Es geht anders!

So heißt die diesjährige  Fastenaktion Misereor,

Können wir etwas verändern!? Können wir anders!?  Wir, der Erwachsenen Messkreis wollen Sie einladen einen neuen Blick auf Forst zu richten und sich in BEWEGUNG setzen. Wir führen Sie zu verschiedenen Orten/Stationen in unserer Gemeinde und geben Ihnen Impulse mit auf den Weg. Diese Impulse in Form von Texten, Gebeten und Bildern finden Sie wöchentlich an der Türe der Marienkapelle von St. Katharina. Dazu schlagen wir Orte in unserer Gemeinde vor, die Sie vielleicht

besuchen und neu entdecken und  diese in einem neuen Blickwinkel sehen können. Weitere Begleiter für die einzelnen Stationen finden Sie hier im Flyer.

Auch in diesem Jahr können Sie ab Samstag  27.3.2021 von Gemeindemitgliedern selbstgestaltete Kerzen gegen eine Spende erhalten. Dies ist möglich in den bekannten Öffnungszeiten der Kirche bzw. nach den Gottesdiensten. Die Spenden werden Misereor zu Gute kommen.

Es geht! Anders!

Ausbeutung der Schöpfung

Das älteste Wasserwerk Aachens befindet sich in Forst. Der Eicher Stollen ist seit 1880 in Betrieb und wurde inzwischen aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen, wird aber als Notreserve vorbehalten.

Ausgangspunkt für einen Spaziergang dorthin ist die Pfarre St. Katharina.

Von hier aus gehen wir die Lintertstraße hoch Richtung Hitfeld, bis zur Haltestelle „Lintert Schießstand“.  Oberhalb der Hazienda Arche Noah biegen wir links in einen kleinen Weg ein, an dessen Ende wir das schöne, alte Gebäude des Eicher Stollens sehen können.

Auf dem Weg dorthin begegnen wir Wasser in unterschiedlicher Lebendigkeit. Kaum bemerkbar überqueren wir auf der Lintertstraße den Hitfelder Bach, der kurz danach in den Beverbach mündet.  Seitlich des kleinen Wegs zum Stollen liegt ein modriger Tümpel, in dem man kaum Leben vermutet. Wild entsorgter Müll und alte Autoreifen, überflüssig gewordene Konsumgüter finden sich dort überall.

Herr unserer Schöpfung

lass uns wach werden und Verantwortung übernehmen für eins der kostbarsten Elemente dieser Erde, das Wasser.

Lass uns wach werden und den Wasserverbrauch durch ein bewussteres Konsumverhalten verändern.

Lass uns wach werden die Früchte der Welt zu genießen, die ohne massive Bewässerung in wasserarmen Regionen auskommen.

Lass uns wach werden für die Not der Menschen die unter Dürre und Trockenheit leiden.

Wasser ist unser höchstes Gut und erfordert einen verantwortungsvollen Umgang

Ende Januar waren in Aachen E.Coli-Bakterien in einer Trinkwasserprobe entdeckt worden und die Bürger waren aufgefordert, das Trinkwasser abzukochen. Das zeigte nochmal deutlich, wie sorgsam unser Trinkwasser geprüft wird, aber auch wie schnell das System aus dem Gleichgewicht gerät und man gezwungen ist seine Gewohnheiten beim Kaffee- oder Teekochen, Obst und Gemüse waschen umzustellen und vielleicht sogar bewusst weniger Wasser zu entnehmen.

Seit über 15 Jahren geht der tägliche Leitungswasserverbrauch in Deutschland zurück. In den letzten Jahren liegt der tägliche Wasserverbrauch bei 125 Litern Trinkwasser pro Person, die zum Trinken, Kochen, Duschen, Geschirr spülen und Wäsche waschen genutzt werden.

Aber das, was aus der Leitung kommt, ist nicht das einzige Wasser, das wir verbrauchen. In jedem Lebensmittel und jedem Konsumgut versteckt sich das sogenannte virtuelle Wasser, das bei der Produktion und dem internationalen Transfer verwendet wird. Im Durchschnitt verbraucht ein Deutscher rund 4.000 Liter virtuelles Wasser am Tag und 125 Liter reales Wasser.

FAKTEN

  • Derzeit lebt fast jeder siebte Weltbürger ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser und jeder dritte Weltbürger ohne sanitäre Anlagen.
  • Die Herstellung bzw. der Anbau vieler Produkte erfolgt in wasserarmen Regionen, etwa der Elfenbeinküste, Spanien oder der Türkei. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource fehlt; Trinkwasserknappheit, Dürren und Trockenheit sind die Folgen.
  • Der Anstieg des Meeresspiegels führt zu Versalzung. Dadurch werden riesige Flächen dauerhaft unbrauchbar für jede Form agrarwirtschaftlicher Nutzung.
  • Südafrika und Ecuador haben das Recht auf Wasser in ihre Verfassung übernommen; d.h. der Zugang zu Wasser ist einklagbar. In allen anderen Ländern der Erde nicht.
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Tipps

  • Eine Tasse Kaffee(140 Liter virtuelles Wasser) am Tag durch Tee (35 Liter virtuelles Wasser) ersetzen.
  • Eine Zeit lang bewusst auf neue Kleidung verzichten und z.B. vorhandene Kleidung neu kombinieren oder im Second Hand Laden kaufen.
  • Vor jedem Kauf überlegen, ob ich das Produkt wirklich brauche.

Meditation:

Jeder Tropfen Wasser zählt, wenn kostbarer Ackerboden austrocknet.

Jeder Tropfen Wasser zählt, wenn Menschen, Tiere und Pflanzen Durst leiden.

Jeder Tropfen Wasser zählt, wenn Schmutz die Erde verunstaltet.

Jeder Tropfen Wasser zählt, wenn mangelnde Hygiene zu Krankheiten führt.

Jeder Tropfen Wasser zählt, für dich für mich – für jeden Menschen.

Jeder Tropfen Wasser zählt, wenn das Leben nach Wasser schreit.

 

Es geht! Anders!

Unrecht und Gewalt 

 

D A M A L S

 

Erinnerungsstätten in Forst

 

Schöffenhaus links neben der Forster Linde       Hier war die Richtstätte der Stadt Aachen. Am Eingang links gibt es einen Keller in dem die Gefangenen bis zur Verurteilung in dem Gefängniszellen eingesperrt wurden

Galgenpley - Lintertstraße, Richtung Friedhof, hinter der Kaserne links, kleiner Stichweg.           Auf dieser Anhöhe wurden die Verurteilten an den Galgen gehängt.

Gedenkstein auf dem Forster Friedhof für die Verstorbenen des 1. Weltkriegs, die in Forst lebten. Der Stein befindet sich auf der linken Seite, wenn man den Friedhof durch das kleine Törchen vom Platz vor der Kirche betritt.

 

Gedenktafel an der ehemaligen Burg Schönforst (Schönforstwinkel, Ecke Drosselweg, Tor ist nicht immer geöffnet) Diese Haus wurde als „Judenhaus“ eingerichtet. Zum 1.4.1941 erfolgte hier die Ghettoisierung der jüdischen Bevölkerung.

H E U T E

  • täglich werden weltweit 1.500 Menschen durch bewaffnete Gewalt getötet

 

  • Gewalt, verursacht durch undemokratische Regime, Terrorgruppen, Krieg oder Landraub, führt dazu, dass weltweit Menschen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen

 

  • Deutschland ist der viertgrößte Waffenexporteur weltweit

 

  • Menschen anderen Glaubens, Hautfarbe oder politischer Auffassung werden auch in Deutschland mit Worten und Taten angegriffen

Weltweites Engagement für Frieden in Gerechtigkeit setzt die Beseitigung von sozialen, wirtschaftlichen und machtpolitischen Ungerechtigkeiten voraus.

Aktive Gewaltfreiheit ist eine vom Evangelium her gebotene Lebenseinstellung.

Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein“ (Mt 20,25-26)

 

Gebet

Gott, himmlischer Vater, inmitten einer Menschheit, die gespalten und zerrissen ist, schenkst du Bereitschaft zur Versöhnung. Dein Geist bewegt die Herzen, wenn Feinde wieder miteinander sprechen, wenn Gegner sich die Hände reichen, wenn Völker den Weg zueinander suchen. Dein Werk ist es, wenn der Wille zum Frieden den Streit beendet, wenn Verzeihung den Hass überwindet, wenn Vergebung an die Stelle der Rache tritt. Wir danken dir für dein Wirken in dieser Welt und auch in unseren Herzen. Wir bitten dich um deine Kraft und deinen Geist, deine Werke zu tun und deiner Liebe und Gewaltlosigkeit den Weg zu bahnen. Durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Lied

 

  1. Wo Menschen sich vergessen die Wege verlassen und neu beginnen, ganz neu,

da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werden unter uns, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden wird unter uns.

 

  1. Wo Menschen sich verbünden, den Hass überwinden und nneu beginnen, ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werden unter uns, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden wird unter uns.

 

 

Was kann ich tun?

 

  • Ich informiere mich und andere             z.B. über Organisationen wie  MISEREOR, PAX-Christ.
  • Ich unterschreibe Petitionen gegen

z.B. Waffenexporte.

 

  • Ich nehme Geflüchtete respektvoll an.

 

  • Ich zeige Verbundenheit und Mitgefühl durch Gebete.

 

Es geht! Anders!

Ausbeutung und

Ungerechtigkeit

 

Wohin gehe ich einkaufen?

 

  • Aldi, Lidl, Netto oder eher

 

  • Bioladen, Hofladen, Wochenmarkt

 

So spricht der Herr: Haltet Recht und Gerechtigkeit…. (Jermia 22,3)

 

FAKTEN:

 

Beispiel Fleisch:

  • 60 kg Fleisch isst jeder Deutsche im Jahr
  • 40.000 Menschen arbeiten in Deutschland in der Fleischindustrie
  • Ausbeutung von Mensch und Tier

 

Die Erde und ihre Güter sind vom Schöpfergott allen Menschen zur Deckung ihrer Lebensbedürfnisse zugesagt. Die Nutzung dieser Güter ist aber sehr unterschiedlich verteilt. Politische Machtinteressen und eine extrem ungleiche Wirtschaftsordnung verhindern eine gerechte Verteilung auf regionaler, nationaler und globaler Ebene. Veränderungsmöglichkeiten liegen in einem einfachen Lebensstil, begleitet und unterstützt durch verbindliche Regeln und gesetzliche Maßnahmen

 

Was wird bewirkt, wenn der Fleischkonsum reduziert wird?

  • es müssen weniger Tiere gehalten werden, die in Folge weniger Emissionen erzeugen, die Klima, Böden und Gewässer belasten.
  • Werden weniger Nutztiere gehalten, kann auch der Futtermittelanbau reduziert werden, wodurch weniger Pestizide und Kunstdünger verbraucht werden.
  • Der Druck, weiterhin (Regen-)Wälder abzuholzen, um darauf Futter anzubauen oder Rinder weiden zu lassen, sinkt, wodurch weniger Menschen von ihrem Land vertrieben werden, seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten bleiben und das CO2 weiterhin im Holz gespeichert bleibt.
  • Der Mensch würde gesünder leben und somit Kosten für das Gesundheitssystem reduzieren.
  • Das alles würde pro Jahr  Einsparungen von weltweit rund 238 Milliarden Euro bedeuten.
  • Geld zu sparen würde auch bedeuten, Fleisch dafür in höherwertiger Qualität zu produzieren und zu kaufen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was kann ich tun?

 

  • Fleischkonsum reduzieren
  • Kein Billigfleisch sondern beim Metzger kaufen
  • Sorgsamer und bewusster Umgang mit Lebensmitteln „ weniger ist mehr“
  • Lieferkettengesetz befürworten (https://www.misereor.de/informieren/unternehmens-verantwortung/initiative-lieferkettengesetz)
  • Fair gehandelte Produkte einkaufen im Supermarkt oder im fair-Handels-Markt in Brand, Hochstr. 12 (Die u. Mit: 10-12 Uhr, Do: 15-17 Uhr, Sa 9-13 Uhr)
  • Alternativen zu eingefahren Konsumgewohnheiten suchen
  • Ehrlich zu sich selbst sein und Verantwortung für sein Kaufverhalten übernehmen
  • Wiederentdeckung der Tugend der Genügsamkeit

 

Die Welten retten für Dich und für mich

Lohnt sich das?

Ja, sage ich, für Dich und für mich!

Im Angesicht der Angst und der Katastrophen

Im Angesicht der apokalyptischen Bilder

Ja, sage ich, für Dich und für mich!

Und wir werden hören

Das WORT DES LEBENS

Und sprechen und handeln und lieben!

Mit unserem Herz

Mit unserem Mund

Mit unseren Händen

Mögen unsere Schritte noch so klein sein

Hand in Hand mit Kindern, Frauen und

Männern

werden wir mit dem Herzen denken

Und fühlen

Und begeistert wirken

Für die, die vor uns waren

Und die, die nach uns kommen

Gerettet sind wir schon

 

 

 

 

 

 

Auch in Aachen Forst steht ein „Konsumtempel“.  Dort waren viele marktführende Einzelhandelsketten vertreten. Auch Fastfood Ketten für industriell hergestellte Lebensmittel prägten das Bild. Kleine Einzelhändler mit individuellen Produkten oder gastronomische Läden die von Hand gefertigte Genüsse anbieten, konnte man hier nicht finden, sie können das Konsumverhalten der Menschen nicht bedienen. Doch nun steht dieser „Konsumtempel“ leer.