„wunderbar geschaffen!“ – Weltgebetstag 2025 – Cookinseln

Herzliche Einladung am 7. März 2025 um 17 Uhr in die ev. Emmauskirche in Aachen-Forst

Weltgebetstag 2025 (c) Tarani Napa und Tevairangi Napa
Datum:
Di. 11. Feb. 2025
Von:
Birgit Triesch

Seit vielen Jahren führen die evangelischen und katholischen Christinnen den ökumenischen Weltgebetstag der Frauen in der evangelischen Emmauskirche (Sittarder Str. 58) durch.

Bereits Monate im Voraus besuchen Mitglieder des Organisationsteams Veranstaltungen, setzen sich mit dem jeweiligen Land und dem Schwerpunktthema auseinander. Anschließend wird mit einer größeren Projektgruppe, bestehend aus insgesamt 11 evangelischen und katholischen Frauen, das Thema besprochen, die jeweiligen Traditionen kennengelernt, Rollen im Gottesdienst verteilt, die Umsetzung geplant und Proben durchgeführt. Zeitgleich probt auch eine Band, die nur für den Weltgebetstag in dieser Zusammensetzung gegründet wurde, die fröhlichen Lieder des Gottesdienstes, um uns in Forst gesanglich und instrumental zu unterstützen.

In diesem Jahr führt uns der Weltgebetstag in die Welt der Cookinseln, einer Inselgruppe im Südpazifik, viele, viele tausend Kilometer von uns entfernt. Eine Gruppe von Christinnen, die von den Cookinseln stammen, haben den Gottesdienst zum Weltgebetstag unter dem Titel „wunderbar geschaffen!“ erstellt.

Dieser Titel spiegelt auf den ersten Blick ein Tropenparadies wider, wovon auch die traumhaften Bilder von den 15 weit verstreut im Südpazifik liegenden Inseln zeugen. Und so könnte ein erster Blick dazu verleiten, das Leben dort nur positiv zu sehen. Ihre positive Sichtweise gewinnen die Schreiberinnen des Weltgebetstag-Gottesdienstes aus ihrem Glauben - und sie beziehen sich dabei auf Psalm 139.

Trotz zum Teil auch problematischer Missionierungserfahrungen wird der christliche Glaube auf den Cookinseln von gut 90% der Menschen selbstverständlich gelebt und ist fest in ihre Tradition eingebunden. Die Schreiberinnen verbinden ihre Maorikultur, ihre besondere Sicht auf das Meer und die Schöpfung mit den Aussagen von Psalm 139. Wir sind eingeladen, die Welt mit ihren Augen zu sehen, ihnen zuzuhören, uns auf ihre Sichtweisen einzulassen.
Nur zwischen den Zeilen finden sich in der Liturgie auch die Schattenseiten des Lebens auf den Cookinseln. Es ist der Tradition gemäß nicht üblich, Schwächen zu benennen, Probleme aufzuzeigen, Ängste auszudrücken. Selbst das große Problem der Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird kaum thematisiert. Auch die zum Teil schweren gesundheitlichen Folgen des weit verbreiteten massiven Übergewichts vieler Cookinsulaner:innen werden nur andeutungsweise in der Liturgie erwähnt.

„wunderbar geschaffen!“ sind diese 15 Inseln. Doch ein Teil von ihnen - Atolle im weiten Meer- ist durch den ansteigenden Meeresspiegel, Überflutungen und Zyklone extrem bedroht oder bereits zerstört. Welche Auswirkungen der mögliche Tiefseebergbau für die Inseln und das gesamte Ökosystem des (Süd-)pazifiks haben wird, ist unvorhersehbar. Auf dem Meeresboden liegen wertvolle Manganknollen, die seltene Rohstoffe enthalten und von den Industrienationen höchst begehrt sind. Die Bewohner*innen der Inseln sind sehr gespalten, was den Abbau betrifft - zerstört er ihre Umwelt oder bringt er hohe Einkommen.