Für diese Führung muss man definitiv gut zu Fuß sein. In etwas über zwei Stunden waren wir zügigen Schrittes durch ein Maastricht unterwegs, das man sonst bei seinen Besuchen eher nicht ansteuert. Die Tour führte uns durch das Sphinxkwartier und die Entwicklung des industriellen Maastricht. Dabei liefen wir durch Gebiete am Rande des historischen Zentrums.
Nachdem wir schnurstracks über den Marktplatz am Rathaus vorbeigelaufen waren, ging es als erstes zur Spinxpassage, wo wir mehr über das Keramikunternehmen Sphinx, seine Besitzer und die Industrialisierung erfuhren. Die Passage liegt zwischen dem Eiffel-Gebäude und dem Kino Pathé und macht durch seine 120 m lange, geflieste Passage mit Bildern und Keramikobjekten die Vergangenheit anschaulich. Einiges von dem alten Keramik-Geschirr kam uns Besuchern verdächtig bekannt vor. Immer wieder sagte jemand: "Ja, das hatten wir auch.", oder "Genau so einen Krug / so ein Teeservice hatte meine Mutter/Oma ebenfalls."
Danach ging es durch den Frontenpark. Kein akkurat gepflegter Stadtpark, sondern eine Art gepflegte Wildnis direkt am Stadtzentrum. Der Frontenpark ist insgesamt etwa 20 Hektar groß. Entlang des Wassers und der alten Stadtbefestigung kann man wunderbar durch das wilde Grün spazieren.
Bevor es dann wieder zurück ins Zentrum ging, machten wir noch einen Abstecher in die Kasematten. Die Korridore unter den Befestigungsanlagen bilden ein unterirdisches Netz von Gängen und Tunneln, das unter der Stadt verläuft. Die früheren Verteidigungsanlagen und Militärlager dienten den Soldaten bei einer Belagerung dazu, den Feind von unten zu überraschen. Wir hingegen genossen einfach die wunderbare Kühle der unterirdischen Gänge, da es mittlerweile ziemlich heiß geworden war.
Wieder im Zentrum verabschiedeten wir uns von unserer Stadtführerin in die verdiente Mittagspause. Die Tour war in Anbetracht der hochsommerlichen Temperaturen durchaus anstrengend gewesen, aber wir waren uns einig, dass wir schöne und interessante Ecken der Stadt gesehen hatten, die man sonst nie auf dem Schirm hat, wenn man sich nur innerhalb des touristischen Stadtzentrums bewegt.