Wir freuen uns sehr über alle, die dem feucht-kaltem Winterwetter trotzten, um zu unserer Wortgottesfeier zum Thema "Vielfalt" zu kommen und nachher noch in netter Runde zusammenzusitzen.
Schon das Vorbereitungsteam war diesmal vielfältig besetzt mit Frauen aus Brand und Eilendorf und Yasmin Raimundo, der geistlichen Leiterin der kfd Aachen.
Und die Vielfalt war Programm: in einer sehr inspirierenden Neufassung von Genesis 1 (von Raphaela Noah Soden) hörten wir eine sehr viel erweiterte Erzählung der Schöpfungsgeschichte. Denn G*tt schuf eben nicht einfach Hell und Dunkel, Wasser und Land, Mensch und Tier, Mann und Frau ...
Da wurden beispielhaft lauter - im wahrsten Sinne des Wortes - wundervolle Dinge aufgezählt, die er eben auch schuf:
- Abendröte oder Morgengrauen
- Moore
- Tiere, die wie Pflanzen aussehen
- Vögel, die nichtfliegen können
- Tiere, die an Land und im Wasser leben können
- und bitte vergessen wir nicht die Schnabeltiere (Säugetiere, die Eier legen)
Diese Kreativität und Schaffensfreude, die einen vollkommen fasziniert, wenn man erst einmal darüber nachdenkt; die in ihrer Komplexität in keine Schubladen passt, auch wenn der Mensch das natürlich versucht. Und dann soll "Mann und Frau" alles gewesen sein, was G*tt zur Menschheit eingefallen ist?
Nachdem wir den Text gehört hatten, bekamen wir dann noch einige Informationen, die das ganze in einen Kontext setzten. Sowohl zur Schöpfer*in, als auch zu den textlichen Hintergründen, denn nicht alles, was wir in der Bibelübersetzung lesen, kann nur auf eine Weise übersetzt werden. So liest sich beispielsweise "männlich und weiblich" schon ganz anders als "Mann und Frau". Wie unterschiedlich religiöse Texte übersetzt und ausgelegt werden, ist nicht erst seit heute ein Thema.
Wenn man eines von diesem Abend mitnehmen konnte, dann: G*tt ist ein Fan von Vielfalt! Warum sollte er also einen Menschen für das ablehnen, was er ist - auch wenn er in keine der gesellschaftlichen Schubladen passt?