ENDLICH! Gottesdienste…
…in St. Katharina dürfen ab dem
10.05.2020 wieder gefeiert werden.
Nähere Informationen finden Sie unter der Rubrik: Gottesdienste/regelmäßige Gottesdienste/unsere aktuellen Gottesdienste zum Download.
Am 16. März 2020 fand der letzte Werktagsgottesdienst in St. Katharina statt. Danach wurden alle Kirchen wegen der Corona Pandemie geschlossen.
Mein erster Impuls war, das geht nicht, die Kirche muss offen bleiben! Ich ging zum Pfarrbüro und sagte, ich möchte, wenn es möglich ist, die Kirche gerne jeden Tag von 15 bis 17 Uhr zum Verweilen und stillen Gebet öffnen. Das fand Zustimmung und einen Tag später ging es los.
Zuerst dachte ich, da braucht es viele Menschen, die sich daran beteiligen. Auf eine kurze Rundmail kamen gleich positive Rückmeldungen, denn alle hatten jetzt viel Zeit.
Nach den ersten Tagen spürte ich, es geht nicht darum, auf die Kirche aufzupassen, sondern die Kirche ist jetzt ein offener, zweckfreier Raum, indem ich sein kann, so wie ich bin. Allerdings kenne ich auch das Gefühl der Verlorenheit in einer großen, leeren Kirche. Ob man hier ist oder nicht, das interessiert keinen. Genau der Eindruck sollte nicht entstehen in einer Phase der Pandemie, die alles bisher Gewohnte in Frage stellte. Vielmehr sollte die Kirche wie ein Zufluchtsort sein, zu dem man hinkommen kann. Dafür braucht es eine klare Zeitangabe und jemand, die man vermutlich immer wieder antrifft.
Ich konnte mir das für mich vorstellen und saß nun also jeden Tag in der kalten Kirche, die Tür weit offen, damit nichts angepackt werden musste. Vorne entzündete ich die Kerze der Kommunionkinder des vergangenen Jahres. Diese Kerze wurde mit der Zeit zum Symbol für die Kinder und Familien, die plötzlich alle zu Hause bleiben mussten. Ein wichtiges Gebetsanliegen!
Zu der Familienkerze gesellte sich die Synodalkerze als Zeichen der Verbundenheit (an dieser Stelle einen großen Dank an Biggi Sibum, die inzwischen eine neue Synodalkerze gestaltet hat) und die Kerze bei den Verstorbenen und in diesen Tagen Sterbenden, bekam eine wichtige Bedeutung. Beim Schauen auf den Altarraum wurde mir die Leere bewusst, in der wir uns befanden. Um das noch sichtbarer zu machen, räumte ich die Chorstühle weg, der Altar war leer, keine Blumen. . So blieb es in den ersten drei Wochen der Fastenzeit.
Dann kam Palmsonntag und damit der Einstieg in die Karwoche. Der Verkauf der Osterkerzen fand großen Zuspruch, ebenfalls die Nachfrage nach Palmzweigen. Eine Freundin aus der Pfarre Herz Jesu rief mich an und sagte, dort gäbe es viele Palmzweige, die gesegnet wären, aber nicht verteilt werden dürften, ob ich die weitergeben könnte. Sie brachte mir eine große Tüte voll, am nächsten Tag war alles weg. Auch von einem Nachschub blieb kein Ästchen übrig.
Zum Gründonnerstag „deckte“ ich den Altar mit einem weißen Tuch – darauf das Evangeliar. Die Jungs vom YouC gestalteten eine dezente, aber eindrückliche Beleuchtung dazu. Die Zeit von 21 bis 24 Uhr begann mit dem Lesen des Evangeliums und wurde von Orgelmusik begleitet.
Wie sollte der Karfreitag in diesem Jahr begangen werden? Nur einfach in Stille? Könnte es doch eine wie auch immer gestaltete Kreuzverehrung geben? Mir wurde klar, die Passionsgeschichte musste gelesen werden. Ganz unkompliziert fanden sich drei Vorleser*innen. Sie lasen die Passion sehr eindrücklich und dazwischen spielte und sang unser Organist Herr Sibum.
Zur Kreuzverehrung konnte jeder ein Teelicht selbst anzünden und vorne auf die erste Stufe stellen. Ich zählte gegen Ende fast 40 Kerzen, aber zu keiner Zeit war es voll in der Kirche, so dass man nicht von einer Gottesdienstversammlung sprechen konnte.
Am Karsamstag brannten die vielen kleinen Kerzen bis zur Neige und bildeten eine Öffnung zum Altar hin.
Ostern. In Stille hatte Pfarrer Münstermann die Osterkerze gesegnet und die Wunden eingesetzt. Samstagabend stand der große Ständer mit der Osterkerze im Altarraum. Ich befestigte ein großes weißes Tuch an der Osterkerze und ließ es, gleich einem Grabtuch, nach unter fließen und stellte unten kleine Kerzen hin, als Zeichen für die Weitergabe des Osterlichtes an uns alle. Zwei Mitglieder vom YouC tauchten die Kerze in rotes Licht, so dass es aussah, als glühte die Osterkerze. Die Jungs kletterten auch auf die große Leiter und legten dem Kreuz über dem Altar das weiße Tuch um.
So blieb es zwei Wochen, dann bedeckte das weiße Tuch den Altar mit Blumen und Kerzen darauf, denn es deutete sich langsam an, dass Eucharistiefeiern wieder möglich sein könnten.
Mit Beginn des Monats Mai, der der Muttergottes gewidmet ist, wurde die Marienfigur in der Seitenkapelle angestrahlt und so etwas mehr zur Geltung gebracht.
Im Laufe der zwei Stunden kamen jeden Tag ca. 10 Menschen in die Kirche. Manche wanderten ruhig (auch immer mal wieder Eltern mit Kindern) durch den Kirchenraum, andere verweilten einen Moment, einige blieben über einen längeren Zeitraum und kamen regelmäßig wieder. Man grüßte sich mit Nicken und Zuwinken. Es ergaben sich Gespräche über die Kirchenbänke hinweg und draußen. Mit der Zeit teilte man miteinander die Sorgen um kranke Familienangehörige – und wie man so zurechtkam, was gelang oder erfreulich war. Allmählich wusste ich, wer am liebsten ganz in Stille da sein wollte, wer gerne etwas leise Taizé-Musik mochte oder singen wollte. Oft haben wir gesungen: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind…“ oder „Das ist der Tag, den Gott gemacht…“ oder auch „Weißt du, wie viel Sternlein stehen..“ Wunschkonzert war dann angesagt.
Meine persönliche Stimmung in den ersten Wochen war, wenn ich in die Kirche kam, manchmal bedrückt und ratlos. Durch den Kontakt mit den Mitbeter*innen, die kleine Gemeinschaft, die für kurze Zeit entstand, die geteilte Angst, das Aushalten der Stille, die mich zur Ruhe kommen ließ, ging ich immer wieder zuversichtlich und gestärkt nach Hause. Ich spürte, hier war mein Platz, bis Ostern, bis Pfingsten? - Nun vorerst bis Freitag, den 20. Mai 2020. Sollte sich wieder alles ändern, wird sich zeigen, was dann passt.
Zum Schluss: im Laufe der Wochen wurde ich mehrfach mit leckerem Mandelkuchen beschenkt. Liedtexte wurden mitgebracht. Ich bekam die Kirchenzeitung, ein Osternest. Geld für den Blumenschmuck und ein duftendes Sträußchen Maiglöckchen aus dem eigenen Garten. Ich finde, schon allein dafür hat es sich doch gelohnt!
Die Kirche sollte geschlossen sein und doch war sie offen, mit der nötigen Vorsicht und so ein Ort des Gebetes, der Stille, der Stärkung für Leib und Seele.
Willkommen!!!
Ihre Bibliothek ist wieder für Sie da - Ab Sonntag, den 17.05.2020
Bis auf Weiteres nur an Sonntagen von 10.30 bis 13.00 Uhr!
Ihre Bücherinsel St. Katharina, Forster Linde 5
Liebe Mitmenschen,
der Corona-Virus fordert uns und schränkt unser Gemeindeleben und auch unsere Gemeinschaft im Stadtteil auf existentielle Weise ein. Trotzdem gilt es zuversichtlich zu bleiben, auf Gott zu vertrauen und Menschen nicht allein zu lassen.
Daher laden wir Sie zu einem Hoffnungszeichen ein. Wir möchten mit Ihnen einmal am Tag ganz bewusst aneinander denken. Dazu zünden Sie bitte in Ihrem Zuhause täglich um 19.00 Uhr eine Kerze an und stellen Sie diese sichtbar auf die Fensterbank. Christinnen und Christen können dazu das Vaterunser beten; Gläubige anderer Religionen ein ihrem Glauben entsprechendes Gebet. Nicht-Gläubige können einfach an andere Menschen denken.
So zeigen wir, dass es auch in diesen schwierigen Tagen einen Zusammenhalt gibt.
Bitte machen Sie mit!
Falls Sie das Bedürfnis haben,in dieser Zeit mit einer Seelsorgerin oder einem Seelsorger telefonisch Kontakt aufzunehmen, um zu sprechen – scheuen Sie sich nicht, sich an uns zu wenden.
Gottes Segen wünscht
Pfarrer Rainer Münstermann
In Zeiten des Coronavirus gibt es Menschen, die Hilfe benötigen, da sie zu den Risikopersonen zählen oder auch erkrankt sind und es gibt Menschen, die bereit sind zu helfen, da sie noch gesund sind und nicht zur Risikogruppe gehören.
Wer aufgrund des Coronavirus dringend notwendige Einkäufe nicht selbst tätigen kann, hat die Möglichkeit im Pfarrbüro unter der Telefonnummer 4004600 oder per E-Mail unter Frank.Sibum@st-katharina-aachen.de seine Kontaktdaten zu hinterlassen.
Diese werden dann an einen Kreis von Helfer*innen weitergegeben, die sich bei Ihnen melden.
Bitte geben Sie die Information auch weiter.
Liebe Gemeindemitglieder,
unter dieser Rubrik werden wir versuchen, Ihnen sämtliche Informationen, Hilfsangebote zur Verfügung zu stellen, die uns bekannt sind bzw. an uns herangetreten werden.
"Nummer gegen Kummer"
für Kinder und Jugendliche: 116 111
Elterntelefon: 0800 111 0550
Pflegetelefon: 030 2017 9131
Hilfetelefon "Schwangere in Not": 0800 404 0020
Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen": 0800 011 6016
Die Notfall Seelsorge ist über die Feuerwehr zu erreichen 112
Die Telefonseelsorge ist unter der Nummer 0800 111 0 111
Beratungszentrum für Ehe, Familien-, Lebens- und Glaubensfragen in Aachen
https://www.bistum-aachen.de/Beratungszentrum-Aachen/
Caritas Familienberatung Aachen
Tel. 0241 339 53 https:/www.caritas.de/onlineberatung
Caritas, Sozialpädagogische Familienhilfe
Tel.: 0241 431 117
Wir, der YouC (Youth Church, Jugendliturgiekreis der Pfarre St. Katharina, AC-Forst) wollen auch in Zeiten von abgesagten Gottesdiensten das Gemeindeleben aufrechterhalten. Hierzu haben wir uns verschiedene Gedanken gemacht, wie das umsetzbar sein könnte.
Wichtig war es uns dabei, dass jeder sich beteiligen kann und das ohne anderen Leuten zu begegnen. So wollen wir dazu beitragen, dass die Ansteckungsgefahr nicht erhöht wird.
Wir nutzen hierfür padlet, einen Online-Dienst der ähnlich wie eine Pinnwand funktioniert. Wir können hier Dinge anpinnen, die ihr euch anschauen könnt. Außerdem habt ihr die Möglichkeit ebenfalls eigene Gedanken zu unseren Beiträgen hinzuzufügen.
Wir werden an allen verbleibenden Sonntagen der Fastenzeit sowie an allen Tagen der Karwoche kurze Impulse und Gedanken mit euch dort teilen. So wollen wir den ausfallenden Gottesdiensten zum Trotz uns allen ein Osterfest unserer Gemeinde St. Katharina ermöglichen!
Erreichbar ist das ganze hier!
Wir freuen uns sehr, wenn ein möglichst großer Teil der Gemeinde an dieser neuen Erfahrung des Osterfestes teilhaben kann und bitten euch daher, die Information weiter zu verbreiten.
Wir wünschen euch allen eine schöne Fasten- und Osterzeit. Machen wir alle zusammen das Beste aus dieser Situation!
Bleibt gesund!
Euer YouC